Archiv für Volksmusik beim Volksmusikpfleger des Landkreises Straubing-Bogen und der Stadt Straubing (AVmSR)

Gebäude des Volksmusikarchiv Straubing-Bogen in Mitterfels

Archiv für Volksmusik
beim Volksmusikpfleger des Landkreises Straubing-Bogen
und der Stadt Straubing
Stefan Seyfried
Burgstraße 4/6
94360 Mitterfels
Telefon 09961 94200 0 oder 6
seyfried.stefan(at)landkreis-straubing-bogen.de

Gebäude des Volksmusikarchiv Straubing-Bogen in Mitterfels
Offener Notenschrank
Blick ins Archiv
Blick ins Archiv
Eingang zum Volksmusikarchiv

Das „Archiv für Volksmusik beim Volksmusikpfleger des Landkreises Straubing-Bogen und der Stadt Straubing“ zählt mit zu den größten Landkreisarchiven zur Volksmusik in Bayern. Es umfasst Nachlässe, Schenkungen und Leihgaben von Musikanten und Kapellen aus dem Raum Straubing-Bogen von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart.

Das Volksmusikarchiv hat sich die Aufgabe gestellt, das vorhandene Material für Pflege und Forschung zugänglich zu machen. So bereichern die Notenschätze des Archivs die Lehrgänge des Kreisjugendrings Straubing-Bogen und des Bayerischen Landesvereins für Heimatpflege e.V. Teile des Materials sind auch in Veröffentlichungen eingegangen, wie das Heft „Tanzmelodien aus dem Straubinger Land“ oder die CD „Vom Gäu im Woid 3“ mit Melodien aus der Region unter Beweis stellen.

1981 begann Xaver Schötz (geb. 1933), gerade zum Volksmusikpfleger des Landkreises Straubing-Bogen und der Stadt Straubing bestellt, mit dem Aufbau eines Volksmusikarchivs. Sein Ziel war es, mit dem Archiv eine Einrichtung für die Region zu schaffen, in der jeder Interessierte mitarbeiten und die für verschiedene Interessen genutzt werden könnte. Mit der Zeit wuchsen die Bestände des Archives heran.

Den Besitzern von Musikalien aller Art wurde die Möglichkeit eingeräumt, ihre Sachen nur vorübergehend oder auch als Dauerleihgabe dem Archiv zu überlassen. So konnten die Musikanten oder deren Erben ihre Noten behalten und das Archiv erbat sich nur das Recht, die Sammlungen zu registrieren und bei Bedarf erneut gezielt ausleihen zu dürfen.

Neben kleineren Beständen kamen teilweise auch wahre Massen an Notenmaterial in das Archiv, das sich in der Anfangszeit in den Privaträumen der Familie Schötz in Haselbach befand. Mitte der 1980er Jahre wurde das Wohn- und Geschäftshaus der Familie Grimm in Haselbach renoviert und die Notenbestände vom Volksmusikarchiv übernommen. Andere große Bestände kamen von der Musikerfamilie Plank in Geiselhöring, der Kapelle Rackl in St. Englmar, dem ehemaligen Leiter der Straubinger Stadtkapelle Ludwig Burgmayer, von Xaver Simmel in Münster, Oskar Sattler in Wiesenfelden und Josef Bugl in Schwarzach.

Zur Unterstützung der Erfassung des Archivmaterials gewährte der Landkreis Straubing-Bogen immer wieder kleinere Zuschüsse. Der größte Teil der Arbeit wurde jedoch ehrenamtlich geleistet, seit 1981 durch den Archivleiter Franz Schötz (geb. 1956) und seit dem Umzug in die Kreismusikschule nach Mitterfels 2004 durch den Musikschullehrer und Archivleiter Stefan Seyfried (geb. 1965).

Heute umfassen die Sammlungen und Bestände des Volksmusikarchivs über 10.000 handschriftliche und gedruckte Aufzeichnungen von Notenmelodien aus den verschiedenen Nachlässen, Schenkungen und Leihgaben. Diese stammen zum großen Teil von Musikern aus der Region, in zunehmendem Maße aber auch aus anderen Teilen Bayerns. Dazu kommen rund tausend Instrumental- und Liedaufnahmen. Besonders durch die Tondokumente wurden Aufführungspraktiken und Spieltechniken überliefert, die sonst kaum festgehalten sind und die einen tiefen Einblick in alltägliche Musizier-Situationen bieten. Einiges an Material ist im Archiv nur als registrierter Datensatz vorhanden, die Notenbücher liegen nach wie vor beim Besitzer. Neben der Aufnahme weiterer Notenbestände wurde in den letzten Jahren damit begonnen, Digitalisate der Handschriften zu erstellen.

Interessierte Musiker, Kapellen, Gruppen oder Privatpersonen können sich gerne Instrumentalstücke und Lieder aus dem Archiv ausleihen.